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Verstanden

Fernsehen aus der Uckermark und Mecklenburg-Vorpommern

Erste Mega-Lachszucht Deutschlands geplant

Datum: 21.07.2021
Rubrik: Wirtschaft

Brandenburg. In Finow (Eberswalde) soll eine Aquakulturanlage für Lachse entstehen, in der bis zu 1 Million Tiere aufgezogen und geschlachtet werden sollen. Diese Anlage wäre in ihren Ausmaßen einmalig in Deutschland. Das Landesamt für Umwelt Brandenburg bearbeitet einen entsprechenden Genehmigungsantrag; die Kurzbeschreibung des Projekts liegt dem Bündnis Tierfabriken-Widerstand vor. Die beantragende „BeLLa Berliner Landlachs GmbH & Co KG“ bewirbt die geplante Lachszucht als regionale und nachhaltige Produktion von Lebensmitteln, jedoch sind Ressourcenverbrauch und Umweltauswirkungen immens. Die Gruppe Tierfabriken-Widerstand ruft zur Vernetzung für Protest und Widerstand gegen das Vorhaben auf.

Laut Projektbeschreibung sollen im Gewerbe- und Industriegebiet Finow Gebäude u.a. für Schlachtung, Verpackung, Lagerung sowie Zucht- und Filterbecken errichtet werden. Die Anlage soll 5.000 Tonnen Atlantischen Lachs pro Jahr „produzieren”. Auf eine Anfrage bezüglich der Fütterung und der Haltungsbedingungen reagierte die Firma nur ausweichend.

„Eine Mega-Lachsfabrik in Brandenburg ist ökologischer Unsinn und für die Tiere eine Quälerei“, sagt Sebastian Schottstedt von Tierfabriken-Widerstand. „Die Probleme sind ähnlich wie in der Intensivtierhaltung von Schweinen oder Hühnern. Die Anlagen verursachen direkte Emissionen - CO2, Verkehr, Abwasser, Abfälle. Zudem müssen die Lachse gefüttert werden, das geschieht heute häufig mit Soja und Raps. Es ist Verschwendung, diese Pflanzen zu verfüttern, anstatt daraus Nahrungsmittel für Menschen herzustellen. Ein Teil des Futters besteht außerdem normalerweise aus Fischöl und Fischmehl, das aus wildgefangenen Fischen hergestellt wird. Eine Studie ergab, dass selbst die effizientesten Aquakulturanlagen mehr Treibhausgasemissionen verursachen als die Erzeugung von entsprechend eiweißreichen pflanzlichen Lebensmitteln.”

Die Firma schreibt auf ihrer Website, dass der Lachs „nachhaltig, regional und kontrolliert“ und in „artspezifischer Haltung“ aufwachse. „Diese Phrasen haben keinerlei konkrete Bedeutung“ so Sebastian Schottstedt. „Lachse sind fühlende Lebewesen mit komplexen Bedürfnissen, die in ihrem natürlichen Lebensraum täglich mehrere Kilometer zurücklegen. In reizarmen kleinen Becken können sie nur stupide herumschwimmen. Eine Strömungsanlage hilft da auch nicht - ein paar Quadratmeter Betonbecken sind kein angemessener Lebensraum für einen Lachs, sondern eine Quälerei. Hinzu kommt, dass sich in Aquakulturen Krankheiten verbreiten können. Auch die Tötung ist häufig leidvoll.“ 2020/21 wurden allein in zwei ähnlichen Anlagen in Dänemark und den USA über 1 Million Fische auf Grund technischer Fehler getötet. „Für die Lachse ist hier also nichts sicher, außer ein früher und auf keinen Fall stressfreier Tod,“ schließt Sebastian Schottstedt die Kritik an der geplanten Anlage ab.

In Anbetracht der Klimakrise und des zunehmenden Wassermangels in Brandenburg sei die Massenproduktion von Fischen in Aquakultur klar der falsche Weg, so die Aktivist*innen. Eine ernsthaft ökologische und regionale Erzeugung von Lebensmitteln setze eine drastische Reduktion des Fleisch- und Fischkonsums voraus.

 

Quelle: Bündnis Tierfabriken-Widerstand

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