Prenzlauer gedenken der Verstorbenen
Prenzlau. Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz jährte sich am Freitag, dem 27. Januar, zum 78. Mal. Bürgermeister Hendrik Sommer und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Ludger Melters, luden zum gemeinsamen Gedenken auf den ehemaligen Jüdischen Friedhof im Stadtpark ein. Auschwitz, das machten Schülerinnen und Schüler des Prenzlauer Gymnasiums deutlich, stehe an diesem Gedenktag stellvertretend für mindestens sechs weitere Vernichtungslager, deren Namen die Geschichte niemals verwischen werde: Birkenau, Majdanek, Sobibor, Chelmno, Belzec und Treblinka. „Allein in diesen so genannten Vernichtungslagern ermordeten die Nazis und ihre Helfer über 3,5 Millionen Menschen aus rassistischen, ethnischen, religiösen, ethischen, politischen und sonstigen Gründen. Menschen, die niemandem etwas angetan hatten, die friedlich ihr Leben leben wollten, die Väter, Mütter, Großeltern, Kinder und Enkel waren, Onkel, Tanten, Brüder, Schwestern. Die Mörder verloren jedes Gefühl für Respekt vor der Menschlichkeit, vor Anstand und Gewissen. Getrieben von ideologischer Verhetzung und sadistischem Wahn.“
Mit dem Verstand zu erfassen, was damals geschah, ist schier unmöglich. So wird es auch 14 jungen Menschen vom Gymnasium gehen, wenn sie in den nächsten Tagen im Rahmen eines schulischen Projektes nach Auschwitz fahren. Aus geschichtlichem Interesse, aber auch, so beschreibt es Studiendirektor Jörg Dittberner, der sie begleiten wird, weil sie sich einer Verantwortung bewusst sind. „Es ist genau solches Erinnern, das innerlich verändert und für die Probleme und Ungerechtigkeiten unserer Zeit und unseres Anliegens sensibilisiert. Sie werden nach der Fahrt ihre Welt anders wahrnehmen. Und sie werden anders handeln“, ist Dittberner überzeugt. Bevor mit einer Schweigeminute erinnert wird und nach dem Brauch der jüdischen Begräbnis- und Gedächtniskultur Steine abgelegt werden, macht noch einmal ein Zitat die Verantwortung der heute Lebenden deutlich. Roman Herzog sagte 1996 bereits: Geschichte verblasst schnell, wenn sie nicht Teil des eigenen Erlebens war. Wir wollen nicht unser Entsetzen konservieren. Wir wollen Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind.“
Quelle/Foto: Stadt Prenzlau
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